14 Stollenbiker sind am 14.05.2011 mit dem Vereinsbus und einem PKW unterwegs nach Kärnten zum Stollenbiken. Bei guter Stimmung wird in der Raststation Griffen gefrühstückt. Danach geht es weiter nach Lippitzbach an der Drau. Am Parkplatz werden 14 Bikes entladen und zusammengeschraubt. Nach einer kurzen Tourbesprechung geht es am Rande des Talbodens bei Bleiburg durch kleine Dörfer in Richtung Rauniak - Sattel. Das Wetter ist phantastisch, die Radwege einfach perfekt. Die Ausläufer der Karawanken werden im greifbarer. Wir sind am Ende des Bleiburgerbeckens angelangt. Es geht nun wirklich zur Sache, 18% Steigung hinauf auf den Raunik - Sattel, ein Kampf mit dem eigenen Körper und der nahezu endlos scheinenden Steigung - Kehre um Kehre. Der Puls wird höher, die Luft wird dünner, die Beine werden schwerer und schwerer, aber es ist geschafft - Raunik - ehemaliger Grenzübergang. Die Mühen haben sich gelohnt, auf der slowenischen Seite geht es im Höllentempo bergab nach Mezica. Nocheinmal geht es rund 7 km leicht steigend entlang der Meza, links und rechts das Kalkmassiv der Karawanken, bis nach Crna - Koroskem. Wieder werden wir gefordert, über einen steilen Schotterweg geht es zum Stolleneingang der Blei- und Zinkgrube.
Zu Crna - Koroskem: Die Kirche von ?rna wurde 1137 als Filialkirche von St. Michael ob Bleiburg erstmals urkundlich erwähnt. 1616 wurde das Dorf zur selbständigen Pfarrei. Um das Jahr 1665 fing man mit dem Bergbau in dieser Region an. Das Blei- und Zinkbergwerk gilt als einer der ältesten Bergwerke dieser Art im Alpenraum. Die Stollen erreichen schlussendlich eine Länge von fast 1000 km.
Nach einer kurzen Verschauffpause müssen wir uns wir uns mit Überhose und Jacke bekleiden - im Stollen hat es bei einer Luftfeuchtigkeit von rund 80 bis 95 % eine Lufttemperatur um 10 °C. Unser Führer gibt uns die letzten Instruktionen und ab geht es mit einer Grubenlampe in den Stollen. Nichts für Angsthasen. Die Stollen sind am Beginn sehr eng. Die Luft ist mit Kalhstaub durchsiebt, die Sicht wird schlecht, man könnte meinen - man fährt durch Nebel. Plötzlich wird der Zufahrtsstollen in das Bergwerk immer niedriger, ein Helm kracht gegen den Fels, wir müssen absteigen, nach einigen Metern geht es wieder mit dem Rad weiter. Unser Führer erzählt uns bei kurzen Stops über die Arbeit im Bergwerk. Wir müssen aber weiter. Mit einem Tempo von hin und wieder 30 km/h jagen wir durch die engen Stollen. Die Ohren werden kälter uns kälter. Immer wieder riesige Aushöllungen und tiefe Transportschächte für die Förderung des Erzes. Nach 2 Stunden endlich wieder Tageslicht. Wir sind am Bergbaumuseum von Mezica angelangt und werden mit einem Edelbrand begrüßt. Nach einer kurzen Besichtigung des Museums und einer kleinen Stärkung geht es wieder weiter. Entlang der Meza fahren wir bis zum nächsten Anstieg nach Lokovica. Vorbei an einer kroatischen Gedenkfeier geht es nach Bleiburg, wo wir uns in der Altstadt in einem Innenhof stärken und unsere Eindrücke von der Tour austauschen. Einmal noch auf das Rad, über schöne Radwege geht es weiter bis zum Busparkplatz.
Bei unserer Ankunft in Fohnsdorf werden wir am Tennisplatz der Naturfreunde mit Freibier und Spanferkel empfangen, ein wahrhaft gemütlicher Tageausklang bei ausgelassener Stimmung.